Frühförderung von Coda (= Kinder gehörloser Eltern)

Deutsch als Zweitsprache

Für die Sprachförderung finden sowohl allgemeine Förderkonzepte als auch spezielle Konzepte für Deutsch als Zweitsprache Anwendung.

Familiäre Förderung der Muttersprache

Da der Erwerb einer Zweitsprache eine sichere Muttersprache voraussetzt, werden die Eltern angeleitet, wie sie ihr Kind im häuslichen Umfeld gebärdensprachlich fördern können. So soll die Entstehung einer doppelten Halbsprachigkeit, bei der ein Kind keine der Sprachen vollständig beherrscht, vermieden werden. Weiterhin ist es für die kognitive Entwicklung wichtig, dass das Kind lernt, dass seine Muttersprache wertgeschätzt wird.

Förderung der Phonologischen Bewusstheit

Hörenden Kindern gehörloser Eltern fehlen oft gänzlich frühkindliche Erfahrungen mit Lauschspielen und der Silben- und Lautstruktur von Wörtern (Reime vorlesen, Kinderlieder singen, Finger- und Klatschspiele etc). Sie sind daher prinzipiell einem höheren Risiko ausgesetzt, später eine Lese-Rechtschreib-Störung (in schweren Fällen Legasthenie) auszubilden.

Da Beeinträchtigungen der phonologischen Bewusstheit leichter und schneller abgebaut werden können als eine voll entwickelte Legasthenie, ist die Förderung der phonologischen Bewusstheit bei Coda-Kindern ab einem Alter von 3-5 Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Frühfördereinheiten. Dabei wird mit der Silbengliederung und dem Reimen begonnen, bevor zur Anlauterkennung, Lautanalyse und -synthese übergegangen wird.